Vita

Wenn ein Musikant über sein Leben spricht, dann kann er oft ohne Probleme ganze Abende füllen.  Es gibt unzählig viele Menschen, die sich der Musik verschrieben haben. Nicht selten sind die Großeltern die „Entdecker“ der verborgenen Talente. Genau so hat 1978 die musikalische Karriere von Nico Moreé begonnen. Der Großvater beobachtete damals den erst dreijährigen Nico und fasste den Entschluss, das unglaubliche Rhythmusgefühl und die schnelle Auffassungsgabe seines Enkels zu fördern. Er schenkte ihm ein diatonisches Akkordeon und ohne zu zögern legte der Junge los. Er gab Gastspiele im heimischen Kindergarten und begleitete seinen Großvater zu dessen Auftritten. Das erste „Solokonzert“ absolvierte Nico 1979 in seinem damaligen Wohnort. Er sang und spielte sich in die Herzen des Publikums. Dann ging es Schlag auf Schlag.

Mit ihm wuchsen auch die Instrumente. Beim Schlagzeug blieb er dann hängen. Nico gründete seine erste Schulband und besuchte die Musikschule. Später folgte ein Spezial-Gymnasium. Aber wie andere Kollegen auch, hielt Nico Moreé wenig von einer durchgeplanten Zukunft. Er wollte auf die Bühne und Musik machen. Bereits während seiner Internatszeit, wurde er Schlagzeuger in verschiedenen Formationen. Als Nico dann in die weite Welt hinauszog, lernte er schnell, wie hart das Musikgeschäft ist. Mit einem Kollegen, der noch heute sein Berater ist, gründete er in Frankfurt am Main eine Coverband. Nebenbei gab es Solo-Sessions in einem Tanzlokal. Genau dort begann die Gesangslaufbahn und das Projekt „Nico M“ wurde geboren. Das war 1992. Was er in Hessen lernte, brachte er in seiner Heimat auf die Bühne. Ab dem Jahr 2000 gab es verstärkt Rundfunk- und Fernseheinsätze und seine Stimme wurde mehrmals auf CD gepresst. Und ja, er ist trotzdem immer einer redlichen Beschäftigung nachgegangen. Als Hörfunkredakteur und Veranstaltungsmanager war er in Thüringen und Rheinland Pfalz beschäftigt. Als Zeitungsredakteur hat er sich im Südharz und in seiner Geburtsstadt einen Namen gemacht. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag schnupperte er Politik-Luft, bevor es ihn von einem auf den anderen Tag den Boden unter den Füßen wegzog.

Zwei Hirnblutungen, ein Hirnstamminfarkt und wochenlanges Koma sollten sein Leben nachhaltig verändern. Wer jedoch glaubte, dass Nico aufgibt, wurde schnell eines Besseren belehrt. Dem beherzten Handeln unzähliger Ärzte, verdankt Nico Moreé sein Leben. Bis auf einige kleine optische Defizite, ist von dem schrecklichen Ereignis nichts mehr übrig geblieben. Im April 2007 bekam er mit einem Auftritt bei einem privaten TV-Sender neues Selbstvertrauen. Nach einer einjährigen Auszeit kehrte Nico, trotz Lähmung auf die Bühne zurück. Ein befreundeter Fernseh-Macher erstellte eine Musik-DVD, die zeitgleich mit der ersten Single nach der Krankheitspause erschien. Ein ausführliches Interview zeigte Nico von einer anderen Seite.

Nico Moreé engagierte sich seit einigen Jahren auch sehr für den musikalischen Nachwuchs. 30 Jahre als Solokünstler auf den Brettern, die die Welt bedeuten. 30 Jahre Höhen und Tiefen aber keine Zeit, die Nico Moreé je missen möchte.

Eine Jubiläumsproduktion wird es auch geben. Es wird schon etwas ganz anders. Bei einem Besuch der weltberühmten EastWeast-Studios in Los Angeles, in dem schon Frank Sinatra seinen Welthit „My Way“ einsang oder die Beach Boys ihr legendäres Pet Sounds-Album aufnahmen, kam  das dortige Management auf Nico Moreé zu und bot an, seine nächste Production zu übernehmen. Dies wird wohl der bedeutendste Meilenstein in der Karriere des bodenständig gebliebenen Entertainers sein.

Ach ja, ein Steckenpferd hat er inzwischen auch. Seit 2019 engagiert er sich sehr stark für Schlaganfall-Betroffene in Sachsen-Anhalt.